Seide ist das kostbarste Gewebe zur Herstellung von Stoffen überhaupt. Seidenstoffe sind kostbar und luxuriös, haben einen unvergleichlichen Fall und Griff, sind federleicht und weich aber trotzdem dicht und sehr haltbar. 

Es gibt Seidenstoffe vermutlich schon seit mehr als 5.000 Jahren. Die ersten wurden in China aus den Fäden der Seidenraupe gewebt. Der Legende nach fand Kaiserin Se-ling-schi im dritten Jahrtausend vor Christus die Kokons dieser Raupen im kaiserlichen Garten und entdeckte, dass sich aus den Spinnfäden kostbare Stoffe weben ließen. Jahrtausende lang hüteten die Chinesen dieses Geheimnis. Chinesische Händler brachten die kostbaren und begehrten Stoffe mit Karawanen bis nach Europa und der über 10.000 Kilometer lange gefährliche Karawanenweg, den sie dabei zurück legen mussten, wurde sogar als "Seidenstraße" bezeichnet. Aber irgendwann im 8./9.Jahrhundert kam die Seide dann doch nach Europa. Wie, darüber gibt es verschiedene Theorien. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie welche beschreibt, dass Wandermönche die Samen von Maulbeerbäumen und die Eier von Seidenraupen im Auftrag eines dortigen Herrschers nach Byzanz geschmuggelt haben. Bald konnten auch die Byzantiner, die Griechen und Spanier Seidenstoffe herstellen. Die schönsten europäischen Seidenstoffe aber kamen bis ins 16.Jahrhundert aus Italien, besonders aus Venedig und Florenz, Genua und Bologna und später auch aus Frankreich. Nur sehr reiche Leute konnten sich damals die sehr teuren seidenen Gewänder leisten. Sie waren ein deutlich sichtbares Zeichen für Macht und Einfluss. Auch der deutsche Adel und das reiche Bürgertum liebten Seidenstoffe. Aber hier hergestellt wurden sie in der Geschichte in großem Stil bei uns nie. Einzig die Firma van der Leyen aus Krefeld stellte im 18.Jahrhundert auch Stoffe aus Seide her. Heute kommt immer noch der Hauptteil der reinen Seide aus China. Andere wichtige Herstellerländer sind Indien, Thailand, Japan und Brasilien. 

Es gibt unterschiedliche Arten von Seidenstoffen, die sich durch die Web Art und die Art der verwendeten Seidenraupen teilweise erheblich unterscheiden. So wird der kostbarste Seidenstoff der Welt, die chinesische Maulbeerseide, aus den Kokons des Maulbeerspinners gewonnen. Dieser besitzt einen Faden von bis zu 1 Kilometer Länge. Vier bis 10 dieser extrem langen Fäden werden zusammengedreht (gehaspelt), daher der Name Haspelseide. Sie ist federleicht und makellos glatt. Wildseide dagegen wird aus Kokons schon geschlüpfter Schmetterlinge der Gattung Antheraea gewebt. Wenn die den Kokon verlassen reißt der Faden und die kurzen Fadenstücke müssen miteinander verwebt werden. Dadurch entstehen im Stoff unregelmäßige Verdickungen. Rohseide entsteht, wenn der Faden des Maulbeerspinners nicht mit Leim gereinigt wird, der den Kokon zusammenhält.   

Neben den unterschiedlichen reinen Seiden gibt es noch viele Stoffe, bei denen neben Seide noch andere Gewebe wie Viscose, Elastan, Polyester, Metallfäden oder Wolle mit verwebt werden. Heute ist Seide und andere Textilien online bestellbar, ein möglicher Anbieter ist z.B. Taunus Textildruck.

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